Seit der Verabschiedung des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) existieren quasi drei Möglichkeiten in Deutschland, wie man LEGAL an Cannabis gelangen kann:
Erwachsene wenden sich mit ihren Beschwerden an einen Arzt/Ärztin und falls ihnen daraufhin ein Rezept für Cannabis ausgestellt wird, darf man sich das Cannabis in einer Apotheke kaufen. Man kann sich aber auch zu Hause eine kleine Menge selbst anbauen. Die dritte und für viele einfachste Möglichkeit einer legalen Bezugsquelle, ist wohl das Mitgliedwerden in einem örtlichen Cannabis-Anbauverein, oft auch Cannabis Social Club (CSC) genannt.
Hier möchten wir dir zu diesen Möglichkeiten ein paar grundlegende Informationen bieten:
In Deutschland kann man Cannabis auf Rezept erhalten, wenn Patienten mit bestimmten schweren Erkrankungen von ihrem Arzt Cannabis in Form von Blüten, Extrakten oder Fertigarzneimitteln verschrieben bekommen. Seit einer Gesetzesänderung ist dafür nicht mehr zwingend ein Betäubungsmittelrezept erforderlich.
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum medizinischen Cannabis ist die Suche nach einem Arzt, der sich mit der Wirkung verschiedener Sorten auskennt und bereit ist, ein Rezept auszustellen. Nicht jeder Mediziner ist mit der Therapie vertraut oder befürwortet sie.
Das verordnete Cannabis erhalten Patienten in der Apotheke. Dabei sind die Preise oft hoch, können jedoch unter bestimmten Bedingungen von der Krankenkasse übernommen werden. Ist dies der Fall, zahlen gesetzlich Versicherte lediglich eine geringe Zuzahlung.
Der Anbau von medizinischem Cannabis unterliegt strengen Qualitätsstandards, um die Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten. Dennoch gibt es immer wieder Angebote, die geschmacklich nicht überzeugen, obwohl sie gesundheitlich unbedenklich sind.
Erfahre mehr über die Unterschiede von medizinischem Cannabis und Genusscannabis.
Aber seit der Verabschiedung des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) im Jahr 2024 gibt es noch weitere Möglichkeiten, legal an Cannabis zu bekommen. Man könnte nun Cannabis zu Hause auch selbst anbauen, sofern man sich dabei an bestimmte Vorgaben hält und bereit ist, Geld, Wissen, Zeit und Strom zu investieren oder man wird einfach Mitglied in einem Cannabis-Anbauverein vor Ort.
Der Eigenanbau von Cannabis kann auf den ersten Blick eine verlockende Möglichkeit sein, sich die eigene Versorgung zu sichern. Doch dabei gibt es zahlreiche Aspekte zu bedenken, sowohl praktische als auch rechtliche.
Vorteile des Eigenanbaus
Ein großer Vorteil des Eigenanbaus liegt in der Kontrolle über die Qualität des Produkts. Man weiß genau, welche Dünger und Pflanzenschutzmittel verwendet wurden, und kann so sicherstellen, dass keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthalten sind. Zudem kann langfristig eine finanzielle Ersparnis entstehen, da der Erwerb von Cannabis aus zum Beispiel der Apotheke teurer ist.
Nachteile des Eigenanbaus
Allerdings ist der Anbau von Cannabis nicht mit dem Züchten von Gemüse oder anderen Pflanzen vergleichbar. Eine Hanfpflanze stellt hohe Anforderungen an Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Lichtzufuhr und Bodenbeschaffenheit. Um optimale Bedingungen zu schaffen, ist eine Investition in professionelles Equipment erforderlich, was schnell mehrere Hundert Euro kosten kann. Dazu kommen hohe laufende Stromkosten. Ohne das notwendige Fachwissen und die passende Ausstattung kann es leicht passieren, dass die gesamte Ernte unbrauchbar wird.
Zudem benötigt Cannabis mehrere Monate bis zur Ernte und erfordert ständige Pflege, um Schädlinge oder Schimmelbildung zu vermeiden. Darüber hinaus kann der Geruch der Pflanzen auffällig sein, was zu Problemen mit Nachbarn oder Vermietern führen kann. Auch muss man sicherstellen, dass Minderjährige nicht damit in Kontakt kommen.
Gesetzeslage beachten
Beim Eigenanbau von Cannabis hat der Gesetzgeber strenge Auflagen erteilt, was zum Beispiel die Höchstanzahl von Pflanzen betrifft, die man pro Person anbauen darf sowie Vorschriften was den Anzuchtort und die spätere Lagerung angeht, um Missbrauch und unkontrollierte Verbreitung zu verhindern. Es ist ratsam, sich stets über die aktuell geltenden Bestimmungen zu informieren, da Verstöße nach wie vor strafrechtliche Konsequenzen haben können.
Der Kauf von Cannabis in der Apotheke ist oft mit hohen Kosten verbunden, und der Eigenanbau erfordert Zeit, Wissen und Ressourcen. Eine weitere legale Möglichkeit bietet die Mitgliedschaft in einem Cannabis-Anbauverein. In solchen Vereinen wird gemeinsam Cannabis zur nicht-gewerblichen Weitergabe innerhalb der Mitgliederschaft angebaut.
Eine Mitgliedschaft in einem Anbauverein ist gesetzlich reguliert, etwa im Hinblick auf Altersgrenzen, persönliche Beteiligung und Mengenbeschränkungen (zum Beispiel dürfen bei einem THC-Gehalt >10 % über 21-Jährige 50 Gramm pro Monat besitzen, aber maximal 25 Gramm unterwegs dabeihaben). Interessierte sollten sich daher umfassend über die gesetzlichen Voraussetzungen und den konkreten organisatorischen Rahmen bei Anbauvereinen vor Ort informieren.
Für alle Informationen auf dieser Seite gilt: Die Angaben stellen keine Rechtsberatung da. Irrtümer und Fehler vorbehalten. Der aktuelle Stand der Rechtslage wird immer auf der Website des Bundesministerium für Gesundheit veröffentlicht:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/gesetze-und-verordnungen/detail/cannabisgesetz.html